Smart Home Überwachungskameras Ratgeber
Soll es eine Kamera für Innen sein oder doch für den Außenbereich? Smart Home Überwachungskameras gibt es viele, doch nicht alle sind überall einsetzbar. In unserem Ratgeber zeigen wir Dir, welche Kameras sich für Dich lohnen und welche Möglichkeiten es gibt.
Um Dein Smart Home sicher zu machen und einen Überblick über Dein Eigentum sowie Garten oder Einfahrt zu haben, sind Überwachungskameras eine gute Anschaffung. Die Auswahl ist riesig und vielfältig. Hier gibt es zum einen Kameras, die Du auch mit Deiner Smart Home Zentrale verknüpfen kannst. Zum anderen aber auch Varianten, welche nicht kompatibel sind und nur für sich selbst funktionieren. Wir wollen Dir heute zeigen, welche Kameras es alles gibt und worauf Du achten solltest. Außerdem zeigen wir Dir, wann sich ein Kauf wirklich lohnt.
Unterschiedliche Funktionsweisen
Alle Kameras haben natürlich eins gemein: sie überwachen, nehmen Ereignisse auf und senden diese an den Besitzer. Doch das waren noch längst nicht alle Funktionen. Ab hier unterscheiden sich einzelne Modelle. Es gibt Kameras, die bestimmte Smart Home Funktionen bieten und einzelne Sonderfunktionen aufweisen als standardmäßige Kameras. Dann gibt es noch Kameras mit Sensoren zur Bewegungs- oder Gesichtserkennung, Modelle für drinnen als auch wasserfeste für den Außenbereich. Auch kannst Du Kameras erwerben, die man per App steuern kann – die Funktionsweisen können vielfältig sein.
Darauf solltest Du vor dem Kauf achten
Bevor Du Dich für eine Kamera entscheidest und wir Dir zeigen, welche Möglichkeiten es für den Innen-, als auch Außenbereich gibt, solltest Du Dir einen Überblick über die wichtigsten Dinge verschaffen, die die Kamera aufweisen sollte.
Die Funktion einer Push-Benachrichtigung übers Tablet oder Smartphone ist empfehlenswert, da Du so immer Zugriff auf die Kamera hast oder zumindest einen Überblick über das Geschehen um und in Deinem Haus hast. Es gibt Dir das notwendige Gefühl von Sicherheit, wenn Du die “Kontrolle” über das Geschehen hast.
Außerdem solltest Du sicher gehen, dass die Daten, welche die Kamera aufnimmt, auch sicher gespeichert werden. Die Speicherung der Daten kann allgemein auf zwei Weisen erfolgen. Entweder lokal über eine Speicherkarte oder wird an eine Cloud vom Anbieter gesendet. Hier gibt es Vor- und Nachteile, was diese Möglichkeiten betrifft. Speicherst Du die Daten über eine Cloud, hast Du alle Aufnahmen an einem sicheren Ort verwahrt und kannst auch mit anderen Geräten auf diese zugreifen. Außerdem kannst Du diese Kameras meist auch mit in Dein Smart Home integrieren, da diese über Dein hauseigenes WLAN oder einen Kabelanschluss laufen. Du musst allerdings bedenken, dass die Reichweite der Funkverbindung natürlich begrenzt ist.
Bei einer lokalen Speicherung über eine Speicherkarte ist keine Internetverbindung erforderlich und die Installation meist einfacher. Hier ist es allerdings auch nicht möglich, die Kamera über Dein Smart Home zu verbinden. Auch sollte Dir bewusst sein, dass Du nur im Nachhinein auf die Daten zugreifen kannst. Um die Aufnahmen und die Kamera selbst gegen Fremdeingriffe zu schützen, sollte sie vor unerwünschten Eindringlingen sicher installiert werden, sodass Deine Aufnahmen nicht in die falschen Hände geraten.
Auf viel Sicherheit wert legen
Viele Einbrüche geschehen über Nacht, daher solltest Du vor dem Kauf einer Kamera zudem überlegen, ob Du bestenfalls ein Modell mit Nachtsicht wählst, zumindest bei einer Außenkamera, um auch nachts sicher zu sein und Dein Grundstück überwachen zu können. Auch Bewegungssensoren können von Vorteil sein, wenn Du auf eine hohe Sicherheit wert legst.
Zusätzlich sollte eine hohe Auflösung bei Deiner Kamera vorhanden sein, damit man mögliche Eindringlinge später auch identifizieren kann. Beachte dabei, dass eine hohe Auflösung gleichzeitig auch bedeutet, dass die Kamera mehr Speicherplatz benötigt und einen höheren Energiebedarf hat.
Bewegung ist alles – auch bei Deiner Kamera. Fest justierte Kameras ohne bewegliche Linse sind nicht wirklich empfehlenswert. Eine motorisierte Linse ist von Vorteil, damit die Bandbreite der Überwachung größer ist und sich nicht nur auf einen bestimmten Bereich bezieht. Überwachungskameras im Smart-Home-Bereich sind normalerweise standardmäßig mit einer beweglichen Linse ausgestattet, dennoch solltest Du auch das im Kopf haben und vor dem Kauf überprüfen.
Am Ende solltest Du natürlich auch auf eine hohe Sicherheit der Kamera setzen und Dich im Vorfeld informieren, welche Maßnahmen der jeweilige Hersteller einleitet, um das Gerät abzusichern.
Außenüberwachung
Egal, ob Du Zuhause bist, im Urlaub oder auf der Arbeit. Wenn Du eine Außenkamera verwendest, kannst Du diese jederzeit über Dein Smartphone einsehen und checken, was vor und um Dein Haus passiert. Dabei gibt es unterschiedliche Wege, die Kamera zu installieren.
Zum Beispiel kannst Du eine Kamera über die Haussprechanlage einbauen. Hier würdest Du bei Betätigung der Klingel nicht nur den Besuch sprechen hören, sondern gleichzeitig auch sehen. Zusätzlich kannst Du diese Anlage auch in Dein Smart Home System einbauen und über Endgeräte wie Smartphone oder Tablet steuern. Allerdings sollte Dir hierbei bewusst sein, dass Du nur den Bereich unmittelbar vor Deiner Haustür sehen kannst.
Es ist auch möglich, eine Kamera mit erweiterten Funktionen zu installieren. Hier gibt es zum Beispiel die Alternative, sich eine Kamera mit Außenlicht anzuschaffen. Die Netatmo Presence Kamera ist hierfür ein gutes Beispiel. Sie erkennt eigenständig, wenn sich Menschen oder Autos auf Deinem Grundstück befinden und meldet Dir dies sofort. Die Echtzeitüberwachung kannst Du über Dein Smartphone verfolgen. Durch das vorhandene Flutlicht, welches per Bewegungssensor an/ausgeht, werden nicht nur unerwünschte Besucher abgeschreckt, sondern Du kannst es auch selbst als nützliche Lichtquelle verwenden. Somit ist Deine Sicherheit tags und nachts garantiert, und das nicht nur, da die Kamera auch über eine Nachtsichtfunktion verfügt. Auch das Licht ist ein guter Pluspunkt.
Weitere Möglichkeiten zur Außenüberwachung
Möchtest Du einen größeren Bereich rund um Dein Haus überwachen, solltest Du entweder zu mehr als einer Kamera greifen oder einer Variante wählen, die entweder drehbar ist oder die vom Radius her mehr von der Umgebung einfangen kann. Wichtig ist hierbei allerdings, dass Du die gesetzlichen Regelungen einhältst. Diese umfassen das Tabu, öffentliche Bereiche wie die Straße oder auch das Grundstück des Nachbarn zu überwachen. Bevor Du eine Kamera installierst, solltest Du Dir darüber im Klaren sein.
Bei der Wahl der Außenkamera liegt es an Dir, was Du genau haben möchtest. Legst Du besonderen Wert darauf, dass die Kamera sowohl tagsüber als auch nachts einsetzbar ist? Soll sie über ein Mikrofon verfügen? Möchtest Du einen integrierten Bewegungssensor haben?
Die Netgear Arlo Kamera bietet hierbei einen rundum Service. Sie ist nachtsichtfähig und nimmt erst dann Videos auf, wenn sie eine Bewegung wahrnimmt. Von Vorteil ist diese Kamera dann, wenn Du ein größere Gelände überwachen möchtest und über keinen Stromanschluss verfügst, da sie über einen Akku läuft.
Möchtest Du stattdessen Deine Kamera über das WLAN steuern, ist auch dies möglich und erspart Dir zusätzliches Verlegen von Kabeln. Dafür empfiehlt sich die Nest Cam Outdoor von Google. Sie ist sehr leicht einzurichten und speichert alle Daten auf dem Google-Server. Zusätzlich verfügt sie über eine Gegensprechanlage.
Innenüberwachung
Nicht nur die Außenüberwachung kann hilfreich sein, um zu sehen, was vor seinem Haus passiert. Auch gerade die Innenüberwachung zeigt Dir zum Beispiel während Deines Urlaubs, ob im Haus selbst alles in Ordnung ist. Natürlich solltest Du die Kameras nicht dazu nutzen, um andere Familienmitglieder auszuspionieren. Die Privatsphäre steht wie immer an erster Stelle. Dennoch bietet eine Innenkamera viele Vorteile und einen hohen Sicherheitsstandard.
Hier gibt es wieder Modelle mit diversen Funktionen. So kannst Du zwischen Kameras wählen, welche eine integrierte Alarmanlage besitzen, wie beispielsweise die Somfy One+ oder auch versteckte Kameras, wie beispielsweise in einen Staubsaugerroboter integriert. Der Saugroboter von Miele (Miele Scout RX2 Home Vision) ist hierfür ein gutes Beispiel. Wenn Du vor allem Verdächtiges im Haus erkennen möchtest, eignet sich die Nest Cam IQ perfekt, da sie sofort unbekannte Gesichter erkennt und auf verdächtige Stellen zoomt. Sie wird Dich sofort informieren, falls etwas Verdächtiges zu sehen ist.
Wie Du siehst gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Es liegt dabei ganz bei Dir, auf welche Funktionen Du besonders Wert legst. Möchtest Du nicht auf Deine Privatsphäre verzichten und auch mal „unbeobachtet“ sein, ist auch das kein Problem. Mit der Bosch 360 Grad Innenkamera zum Beispiel kannst Du jederzeit bestimmen, wann die Kamera ihre Linse einfahren soll und somit nicht mehr in Betrieb ist. Außerdem verfügt sie über ein Mikrofon und kann somit auch als Gegensprechanlage benutzt werden.
Auch im Bereich Babyfon gibt es hier spezielle Kameras, die deutlich besser sind als normale Babyfons. Das Arlo Baby von Netgear beispielsweise sieht von der Erscheinung nicht nur schön für Kinderaugen aus, sondern hat auch ein integriertes Nachtlicht. Du kannst zudem Deine eigene Stimme über die Kamera abspielen lassen, um das Kind zu beruhigen oder auch Schlaflieder.
Kameras für Smart Home mit Fibaro
Obwohl es eine Vielzahl an verschiedenen Kameras gibt, sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich, ist es generell nicht ganz so einfach, kompatible Kameras zu finden, welche Du mit in das Fibaro Home Center einbinden kannst. Der Grund ist schlicht und einfach der MJPEG Stream, welcher für die Integration des Livebildes im Smart Home System benötigt wird und den auch das Home Center beinhaltet. Da der Trend bei Überwachungskameras immer mehr in Richtung bessere Auflösung geht, wird der MJPEG Stream aber gleichzeitig immer weniger unterstützt. Stattdessen werden die Signale bei neueren Kameras mit H264 komprimiert. Die Smart Home Zentralen von Fibaro nutzen allerdings alle noch das MJPEG Format. Für diesen ist außerdem ein Hardwarechip erforderlich, der immer mehr als veraltet gilt.
Wenn Du dein Home Center also mit der Überwachungskamera verbinden möchtest, solltest Du Dir eine Kamera anschaffen, welche den MJPEG Stream unterstützt. Dies ist beispielsweise mit den Kameramodellen von Technaxx TX65, TX66 und T67 möglich. Aber auch die Foscam IP Kameras unterstützen noch den notwendigen Stream (bis auf die Foscam C1).
Die endgültige Wahl treffen
Nun hast Du einen groben Überblick darüber erhalten, welche Kameras es überhaupt gibt, mit den unterschiedlichsten Funktionen. Am Ende liegt es doch ganz bei Dir selbst, für welches Gerät Du Dich entscheiden möchtest. Natürlich ist dies auch abhängig von Deinen Ansprüchen und Wünschen. Beachte nur die oben genannten wichtigen Kriterien für den Kauf einer Kamera. Informiere Dich im Vorfeld gut über das jeweilige Modell, bevor Du einen Kauf tätigst.