KI-Chips für Alexa: mehr Schnelligkeit für den Echo?
Alexa soll schneller werden und Informationen einfacher verarbeiten sowie auf den Benutzer antworten können. Dies soll mit hauseigenen KI-Chips bald möglich werden. Amazon plant diese in ihre smarten Lautsprecher einsetzen zu lassen.
Amazon wollen Alexa ein neues, besseres “Gehirn” verpassen. Dafür möchte der Versandriese fortan eigens entwickelte KI-Chips in die eigenen smarten Lautsprecher einsetzen lassen, mit denen Alexa zumindest einige Informationen und Antworten lokal abrufen kann, statt diese erst über die Cloud abfragen zu müssen. Damit geht Amazon auch in die Offensive zum HomePod.
Wer Amazons Entwicklung schon seit einigen Jahren auf den Schirm hat und genauer verfolgt, der wird diesen Schritt zumindest in der jüngeren Vergangenheit erahnt haben. Erst vor drei Jahren haben Amazon den Chip-Hersteller “Annapurna Labs” erworben und in das eigene Unternehmen integriert. Zudem befindet sich der amerikanische Versandriese auf der kontinuierlichen Entwickler-Suche für Cloud-Services. Mit der Ankündigung der KI-Chips für Alexa erhält dieses Puzzle nun sein vorerst letztes Teil, Besitzer vom Echo und Co. dürfte es freuen.
Warum die Entscheidung für KI-Chips?
Besitzer eines smarten Lautsprechers aus dem Hause Amazon werden schon festgestellt haben, dass der Sprachassistent Alexa immer einige Sekunden Zeit benötigt, bis mit einer Antwort auf das “ihr” zugesprochene Anliegen reagiert wird. Das liegt daran, dass Alexa den Sprachbefehl aufnimmt, ihn verarbeitet und dann eine Anfrage an die heimische Cloud in den USA senden muss, wo wiederum die Antworten für den jeweiligen Sprachbefehl abgelegt sind. Wurden sie erfolgreich “eingesammelt”, werden sie schließlich zurück an den Lautsprecher geschickt, wo Alexa ihrem Besitzer dann eine Antwort gibt. Der ganze Prozess soll durch KI-Chips maßgeblich beschleunigt werden. Diese würden es Alexa ermöglichen, fortan einige Antworten direkt aus dem lokalen Speicher zu nehmen beziehungsweise auf lokaler Ebene zu ermitteln. Schon jetzt ist zwar klar, dass die aktuell verfügbaren KI-Chips die regelmäßigen Cloud-Abfragen nicht völlig obsolet gestalten werden, zumindest weniger komplexe Basis-Fragen könnten durch die neue Chip-Serie aber verarbeitet werden.
Entwicklung läuft auf Hochtouren
Brancheninformationen zur Folge sollen zum aktuellen Zeitpunkt bis zu 450 Experten an der Entwicklung der KI-Chips arbeiten. Es steht dennoch noch nicht endgültig fest, ob Amazon lediglich die technische Entwicklung übernimmt oder sich gleichermaßen auch um die Produktion der Chips sorgen wird. Die bisherigen Top-Hersteller für Computerchips, beispielsweise Nvidia und Intel, dürften diese Entwicklung dennoch als einen Angriff sehen. Sie müssen folglich schon bald einen neuen Konkurrenten in ihrem Marktsegment fürchten.
Der Schritt hin zur Entwicklung von KI-Chips dürfte zudem als ein kleiner “Angriff” in Richtung Apple gewertet werden. Der Hersteller der iPhones, iPads und Macbooks hatte sich während der Konzeption vom iPhone X ebenfalls für eine eigene Entwicklung und Produktion von KI-Chips entschieden, welche auch im HomePod aufgegriffen werden. Amazon stellen mit den KI-Chips demnach ebenso sicher, mit einem direkten Konkurrenten und Wettbewerber vorerst wieder gleich ziehen zu können.