Shure AONIC 40 Wireless Noise Cancelling Kopfhörer getestet

Shure AONIC 40 kaufen? Pro und Contra

Shure AONIC 40 – Ein AONIC 50 lite?

Shure gilt als amerikanischer Traditionshersteller für professionelle Audiotechnik. Mit dem Shure Aonic 50 gab es bereits einen hochwertigen kabellosen Kopfhörer mit Active Noise Cancelling. Der Aonic 40 gilt nicht direkt als Nachfolger, man hat ihn sich jedoch zum Vorbild genommen und in vielen Parts sinnvoll verbessert, wobei er in manchen Dingen jedoch dem Aonic 50 etwas nachsteht. Wir würden das Ganze fast als AONIC 50 lite oder portable bezeichnen. Dankenswerter Weise haben wir von Shure ein Exemplar der AONIC 40 für einige Zeit zur Verfügung gestellt bekommen und freuen uns, unsere Eindrücke mit Euch zu teilen.

Allgemeine Angaben zu den neuen Shure AONIC 40

Shure stellt viele Geräte für die Musikindustrie her, die von Audio-Profis eingesetzt werden. Das verspricht natürlich eine hohe Tragequalität über den ganzen Tag. Mit der AONIC-Serie möchte man nun auch hochwertige kabellose Kopfhörer anbieten. Der AONIC 40 ist ein faltbarer Bluetooth-Kopfhörer, der auch via Kabel genutzt werden kann und ANC samt Transparenzmodus besitzt. Er enthält einen 40-mm-Treiber und besitzt eine Akkulaufzeit von 25 Stunden.

Shure AONIC 40 Unboxing: Ausgepackt und ausprobiert

Der Shure AONIC 40 Kopfhörer ist in schwarz und weiß erhältlich und kommt in einer kompakten Tragetasche, die im Gegensatz zu der des AONIC 50 geschrumpft ist. Der AONIC 40 ist nämlich klappbar. Zudem liegt noch ein USB-A- auf USB-C-Ladekabel bei. Der Kopfhörer wird via USB-C geladen und kann auch darüber betrieben werden, was wir sehr gut finden. Leider ist als Audio-Buchse lediglich eine 2,5 mm Buchse verbaut. Ein entsprechendes Adapterkabel von 2,5 mm auf 3,5 mm liegt bei.

Hier noch einmal der komplette Lieferumfang der Shure AONIC 40 Kopfhörer:

• 1x Shure AONIC 40
• 1x 2,5mm auf 3,5mm Audiokabel
• 1x USB-A auf USB-C Ladekabel
• 1x Aufbewahrungs-Hartschalencase

Technischer Überblick bei den Shure AONIC 40 – gibt es Neuerungen?

Etwas weniger Metall und mehr Kunststoff wurde bei den AONIC 40 verbaut. Das macht ihn mit gerade einmal 312 g sehr portabel, aber auch etwas Kratzerempfindlicher. So sind die AONIC 40 bequem zu tragen bei einem geringen Gewicht. Leider kam keine IPX-Zertifizierung hinzu, die wir uns durch die gewonnene Portabilität natürlich gewünscht hätten. Die AONIC 40 nimmt man durch die kompakte Bauform eher mal mit, als die AONIC 50.

Die Ohrmuscheln sind etwas kleiner als bei den AONIC 50. Der Kopfbügel ist gepolstert, hätte für unsere Fälle aber gerne auch noch etwas weicher sein können. Auf beiden Ohrmuscheln ist außen das Shure-Logo sichtbar. Durch die drehbare Ohrmuschel-Halterung in abgesetzter silberner Farbe wirken sie optisch modern und stylisch. Grundsätzlich wirkt der neue AONIC 40 Kopfhörer hochwertig verbaut. Er ist auch bei 4 Stunden Tragezeit am Stück im HomeOffice nicht drückend und sehr bequem. An der linken Ohrmuschel ist der Power-Button samt Status-LED angebracht. Der Button triggert auch die Bluetooth-Kopplungsfunktion. Hier sind via Bluetooth-Multipoint auch mehrere Geräte gleichzeitig koppelbar. An der rechten Ohrmuschel befinden sich Tasten für Laut/Leiser sowie zum Starten und Pausieren der Musik. Zudem ist hier auch ein Button zum Umschalten zwischen ANC- und Transparenz-Modus angebracht. Außerdem sind an der Unterseite der rechten Ohrmuschel der USB-C-Anschluss und ein 2,5 mm Klinkenstecker-Anschluss angebracht.

Bei den unterstützten Codecs unterscheiden sich die 40er von den 50ern. Während der Aonic 40 SBC, AAC, aptX und aptX HD beherrscht, punktet der Aonic 50 zusätzlich mit aptX LL und LDAC-Unterstützung.

Dafür ist die Akkulaufzeit mit über 40 Stunden bei deaktiviertem ANC ganze 5 Stunden höher als beim Aonic 50. Zudem ist eine Schnellladefunktion mit an Board, die den Aonic 40 in 5 Minuten mit bis zu 15 Stunden Wiedergabezeit versorgt.

In Sachen Sound sind beide gleichermaßen klar, der Aonic 50 wirkt aber noch etwas cineastischer und kontrastreicher. Das macht sich sowohl in den Höhen als auch in den Tiefen etwas bemerkbar. Der Bass ist beim AONIC 40 sehr gut, jedoch nicht herausragend. Der Aonic 50 ist in unseren Augen der bessere Kopfhörer fürs Studio, wohingegen der Aonic 40 perfekt für Unterwegs ist. Der Klang des AONIC 40 ist sehr “ehrlich” und gerade mit aktiviertem ANC basslastiger und voluminöser als ohne. Beim Noise Cancelling ist ein leichtes Rauschen wahrnehmbar, sofern kein Ton abgespielt wird. Die Abschirmung ist gut, es gibt in dieser Preisklasse jedoch bessere Mitbewerber.

Die Audioqualität ist hervorragend und eignen sich gerade im HomeOffice bestens. Dank Beamforming-Mikrofonen ist die Tonqualität sowohl bei Anrufen als auch Meetings stets klar und rauscharm. Dank Dual USB Audio-Modus ist auch eine Zweiwegekommunikation mit dem Mikrofon via USB-C-Kabel möglich.

ShurePlus PLAY App – Equalizer & co.

Die kostenlos für iOS und Android erhältliche Shure-App bietet einen hohen Funktionsumfang samt Equalizer.

Der Verbindungsaufbau mit den Kopfhörern dauert ein wenig und jedes Mal, wenn die App frisch geöffnet wird, benötigt das Ganze ca. 15 Sekunden, ehe man mit der Konfiguration beginnen kann. Anschließend ist die Konfiguration sehr zügig.

Der Akkustand und der aktuelle ANC-Status wird angezeigt und kann konfiguriert werden.

Im Equalizer kann das Frequenzspektrum angepasst werden. Ganze 28 Bereiche (!) können in 0,5er-Schritten von -10 dB bis 10 dB angepasst werden. Es können eigene Klangprofile angelegt werden sowie aus Shure-Voreinstellungen beispielsweise Bass-Verstärkung, Stimmverstärkung oder Höhenabsenkung ausgewählt werden.

Zudem wird ein vollwertiger Musikplayer mit hochauflösenden Audioformaten wie WAV oder FLAC innerhalb der App zur Verfügung gestellt.

Die Tasten können vollkommen frei konfiguriert werden und auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Fazit: Shure AONIC 40 – Hervorragende Sprachqualität und anpassbarer Klang mit geringen ANC-Abstrichen!

Das Shure Erfahrung im Audiobereich – gerade in Studioqualität – besitzt, ist auch den neuen AONIC 40 anzumerken. Vor allem die Sprachqualität überzeugt mit den Beamforming-Mikrofonen durchwegs. Selten haben wir so gute Mikrofone in einem Headset verbaut gesehen. Dazu sind die Kopfhörer sowohl analog als auch digital via Kabel nutzbar. Die Geräuschunterdrückung filtert vor allem tief- und hochfrequente Umgebungsgeräusche, zeigt im mittleren Frequenzspektrum jedoch leichte Schwächen. Der Klang ist vielseitig anpassbar und via Equalizer in der App für sämtliche Einsatzzwecke startklar. Gerade wer häufig ein Mikrofon benötigt und wenn die AONIC 40 noch etwas im Preis auf unter 200€ sinken, wären sie Preis-/Leistungstechnisch eine absolute Empfehlung.