Saugroboter gibt es mittlerweile viele auf dem Markt. Diese sind in den verschiedensten Preisklassen zu finden. Als Kunde ist es da nicht immer so einfach, das richtige Modell auszusuchen. Saugleistung, Funktionsumfang und Lautstärke unterscheiden sich oftmals. Wir möchten Euch heute einen Saugroboter aus dem Mittelpreissegment vorstellen. Der eufy RoboVac 30C ist seit letztem Jahr auf dem Markt und kostet sowohl bei Amazon als auch beim Hersteller 269,99 Euro. Wir haben den eufy-Roboter für Euch getestet!
Auspacken & Einrichten
Beginnen wir mit der Ersteinrichtung des Saugroboters. Dieser kam in einem gut verpackten Karton daher, die Einzelteile waren sicher darin verstaut. Im Lieferumfang enthalten ist eine Ladestation, das dazugehörige Netzteil, eine Fernbedienung mit zwei AAA-Batterien, eine Reinigungsbürste, 4 Seitenbürsten, zwei zusätzliche Filter (Schaumstoff- und Hochleistungsfilter), 5 Kabelbinder, 2 Begrenzungsstreifen à 2 Meter mit dazugehörigem Klebeband, die Gebrauchsanweisung und natürlich der RoboVac 30C.
Die Gebrauchsanweisung ist detailgetreu aufgebaut und selbsterklärend – hier gibt es zudem einen “Quick Start Guide” für noch schnelleres Einrichten – und leitet den Nutzer durch die einzelnen Schritte. Nachdem der Saugroboter schnell vollständig aufgebaut und vor der ersten Benutzung an der Ladestation geladen wurde, konnte schon der erste Einsatz beginnen. Hierfür bietet eufy neben der manuellen Fernbedienung eine Steuerungsmöglichkeit über die dazugehörige eufy Home-App an. Diese steht im iOS– und PlayStore zum Download bereit. Außerdem sollte man Zuhause über eine WLAN-Verbindung verfügen, um den Saugroboter über die App zu verbinden und anschließend auch eine Steuerung von unterwegs aus gewährleisten zu können.
Was die Werbung verspricht – und drin steckt?
Der erste Eindruck des RoboVac 30C war durchaus positiv. Auch das Design gefällt, ist es immerhin modern, aber nicht zu auffällig in Schwarz gehalten. Bei seinem ersten Saugvorgang durch die Wohnung fiel sofort auf: sehr laut ist das Gerät im automatischen Betrieb nicht. Das passt auch zu dem Versprechen des Herstellers. Auf härteren Böden ist der Roboter natürlich deutlich mehr zu hören als auf Teppich, stört aber nicht den restlichen Ablauf im Haushalt. Eine große Ablenkung stellt der Geräuschpegel nicht dar. Im Turbo-Modus (BOOSTIQ) ist die Lautstärke verständlicherweise etwas höher. Durch die schlanke Aufmachung (7 cm) soll das Gerät auch unter die Couch und andere Gegenstände wie die Heizung kommen – das können wir so bestätigen.
Kratzer entstehen auf dem Boden beim Saugen keine, dafür verfügt das Gerät über drei separate Bürsten. Dabei handelt es sich um zwei seitliche Bürsten sowie eine Rollbürste in der Mitte des Geräts. In diesen können sich natürlich auch Haare verfangen. Durch einen einfachen Mechanismus lassen sich die Bürsten aber schnell aus der Verankerung lösen und von Schmutz befreien. Dadurch lässt sich der RoboVac ohne viel Aufwand sauber halten. Während der Reinigung der Wohnung kamen auch die seitlichen Bürsten gut an den Schmutz heran.
Die zwei mitgelieferten Ersatzbürsten für die seitlichen Bürsten kann man jederzeit nach Bedarf austauschen. So muss man nicht erst online nach Ersatzmaterial suchen. Dies gilt im Übrigen auch für einen weiteren im Lieferumfang enthaltenen Filter. Die eingebauten, mehrstufigen Filter im Saugroboter sind ideal, um Feinstaub aufzufangen. Hier hat sich der Hersteller eine gute Lösung ausgedacht. Auch der Filter ließ sich über vorgesehene Klappen einfach herausnehmen und reinigen. Dreck entstand dabei keiner.
Stoßschutz und Sensoren sorgen für Sicherheit
Damit der RoboVac 30C bei seinem Saugvorgang keine anderen Gegenstände beschädigt oder gar selbst beschädigt wird, ist er mit einem Stoßfänger sowie Sensoren ausgestattet. Der Stoßdämpfer funktionierte einwandfrei und reagierte sofort, sobald der Roboter gegen etwas fuhr. Jegliche Gegenstände blieben dabei unversehrt. Durch einen Gummischoner entstehen keine Kratzer oder Macken. Die Federung des Stoßfängers hat überzeugt.
Durch zusätzliche Sensoren – hier gibt es einen Flur- und Sturzsensor – erkannte der Saugroboter auch Hindernisse vor sich, umfuhr diese automatisch. Vor Treppenabsätzen machte das Gerät Halt, fiel nicht herunter. Teilweise kann es vorkommen, dass Hindernisse nicht erkannt werden – doch dann kommt der Stoßdämpfer zum Einsatz. Vor allem größere Gegenstände erkannte das Modell gut. Bei kleineren, flachen Gegenständen kann es vorkommen, dass der Roboter diese nicht bemerkt und darüber fährt, je nach Größe sogar aufsaugt. Das haben auch wir beim Test bemerkt. Aus diesem Grund weist der Hersteller schon in der Bedienungsanleitung darauf hin, störende Gegenstände und Kleinteile zu entfernen. Auch Kabel sollten nicht im Weg liegen, damit sich der eufy-Roboter nicht darin verfängt. Die Wohnung sollte vor einem Saugvorgang demnach schon aufgeräumt sein oder zumindest nicht viel auf dem Boden herumliegen.
Saugvorgang und Reinigungsergebnis
Nachdem der eufy RoboVac 30C die ersten Zimmer gesaugt hat, war der Müllbehälter bereits gut gefüllt, der Boden in der Wohnung sauber, der Müllbehälter schnell und einfach geleert. Die Saugleistung (1500 Pa) hat überzeugt. Auch einen Kurzflorteppich konnte der Roboter erklimmen, saugte diesen ohne Probleme. Hohe Teppiche (über 26 mm) oder solche mit langen Fransen sollte man allerdings nicht von dem RoboVac säubern lassen. Hier kann es zu Verhedderungen kommen.
Hartböden (Fliesen und Laminat) meisterte das Modell problemlos, kam auch über Türschwellen und reinigte somit mehrere Räume ohne Unterbrechung. Dabei ging der Roboter nicht nach einem bestimmten Muster, sondern beliebig vor, da eine Floor-Mapping-Funktion nicht vorhanden ist. Der Reinigungsverlauf lässt sich nicht nachverfolgen.
Wie jeder Saugroboter gelangt auch dieses Modell nicht immer in alle Ecken und muss im Gegensatz zu standardmäßigen Handstaubsaugern durch seine runde Bauweise teilweise kleine Stellen ausparen. Zur genaueren Reinigung lassen sich dafür verschiedene Reinigungsmodi (siehe nachfolgende Abschnitte) vornehmen. Das restliche Saugergebnis ist überzeugend, der Boden und Teppich sauber.
Fährt der RoboVac in enge Stellen hinein, kann es vereinzelt vorkommen, dass dieser zunächst etwas länger braucht, um seinen Weg zurückzufinden. Daher sollte man bei der Anbringung der mitgelieferten Begrenzungsstreifen immer die Größe des Saugroboters im Hinterkopf haben, sodass die Strecke für den Roboter auch zu bewältigen ist. Beispielsweise sollte man auf Verengungen achten.
Exkurs: Begrenzungsstreifen
Sobald der Saugroboter an seine Ladestation zurück muss, um den Akku zu laden, sucht dieser die Station automatisch auf. Probleme hatte der eufy-Roboter hierbei nur in Ausnahmefällen, wenn sich die Ladestation beispielsweise in einem anderen Raum befand. Dann kann es vereinzelt etwas dauern bis die Ladestation und der Weg zurück gefunden wurde. Der Akku hielt sehr lange durch. Nach Herstellerangaben soll das Gerät mit vollgeladenem Akku bis zu 100 Minuten durchsaugen können. Unsere Test-Wohnung von 75 qm hat der Roboter entsprechend gereinigt ohne vor Beendigung des Saugvorgangs an die Ladestation zurückkehren zu müssen. Nutzt man den BoostIQ Modus (Turbomodus), verringert sich die Reinigungszeit mit einer Akkuladung verständlicherweise.
Nutzung der Fernbedienung und App
Steuern lässt sich das smarte Gerät über die mitgelieferte Fernbedienung oder auch per App. Hier können Nutzer zwischen verschiedenen Reinigungsmodi wählen. Dabei stehen in der App ein paar weitere Funktionen zur Verfügung, als es bei der externen Fernbedienung der Fall ist. Dazu gehört die Einstellung von wöchentlichen Reinigungsplänen oder auch die Möglichkeit, den RoboVac über eine Suchfunktion in der Wohnung zu finden. Bei Betätigung der letzten Funktion gibt der Saugroboter ein akustisches Signal von sich. Beide Einstellungsmöglichkeiten funktionierten ohne Probleme. Hat man einen Zeitplan zur Reinigung festgelegt, wird dieser wie vorgegeben automatisch ausgeführt. Festlegen lässt sich allerdings nur eine Uhrzeit pro Tag. Wer auf diese Zusatzfeatures verzichten möchte, kann auch auf die manuelle Fernbedienung zurückgreifen. Diese verfügt über die restlichen Funktionsweisen und funkt über Infrarot, WLAN wird hier also nicht benötigt.
Einen besonderen Vorteil hat die App-Nutzung aber doch: eine Bedienung des Roboters ist damit auch von unterwegs aus möglich. Dieses Feature bringt einen großen Mehrwert mit sich. Die Fernbedienung lässt sich dagegen nur Zuhause verwenden und die Reichweite ist entsprechend auch nicht so groß. Der Roboter muss sich in der Nähe der Fernbedienung befinden, damit man diesen steuern kann. Die App-Steuerung funktioniert auch, wenn man nicht Zuhause ist. Dafür muss der Saugroboter nur mit dem WLAN verbunden sein. Sowohl die Bedienung der App als auch die Nutzung der Fernbedienung funktionierten einwandfrei.
Mithilfe unterschiedlicher Reinigungsmodi können Nutzer die Wohnung oder das Haus individuell saugen lassen. Hier bietet eufy nicht nur einen automatischen Modus an, bei dem der eufy RoboVac 30 C bei schwachem Akkustand von alleine zur Ladestation zurückkehrt.
Zusätzlich kann man bei der App und der Fernbedienung folgende Modi auswählen:
- BOOSTIQ Technologie: Die Saugkraft erhöht sich, sodass schwer zu reinigende oder stark verschmutzte Stellen intensiver gesaugt werden.
- Fleckenreinigung: Ein bestimmter Bereich wird spiralförmig und intensiv gereinigt.
- Kantenreinigung: Mit verringerter Geschwindigkeit saugt der Roboter an der Wand entlang, um Kanten sorgfältiger zu säubern.
- Schnellreinigung: Die Reinigungszeit beträgt nur 30 Minuten. Anschließend kehrt der Roboter zur Ladestation zurück. Strom und Zeit werden eingespart. Optimal geeignet für kleine Räume oder Flächen.
- Manuelle Reinigung: Mithilfe integrierter Richtungstasten (App und Fernbedienung) kann man den Saugroboter manuell in gewünschte Richtungen dirigieren.
Die Verwendung aller zur Verfügung stehenden Reinigungsmodi hat bei unserem Test optimal funktioniert. Man kann selbst entscheiden, welcher Modus für welchen Raum an sinnvollsten ist. Hier gibt es genügend Auswahl, um die Reinigung an die Ansprüche des Nutzers anzupassen.
Fazit: Lohnt sich der Kauf eines eufy RoboVac 30C?
Während des Tests hat der eufy RoboVac 30C durchaus überzeugt. Mit diesem erhält man ein günstiges Gerät, welches vor allem für Anfänger gut geeignet ist. Die Handhabung ist einfach und selbsterklärend, die Verarbeitung gut. Auch an Saugleistung hat der Hersteller keinesfalls eingespart. Das Ergebnis nach dem Saugen kann sich sehen lassen. Eine Floor-Mapping-Funktion (Navigation) wäre sicherlich wünschenswert gewesen, um den Reinigungsverlauf besser nachvollziehen zu können. Für 269,99 Euro kann man dieses Feature allerdings nicht erwarten. Eine Abgrenzung der Bereiche im Haushalt ist durch die mitgelieferten Begrenzungskabel möglich. Vor allem Haushalte mit Kindern sollten bedenken, den Boden frei zu halten. Kleinteile sollte man im zu reinigenden Zimmer vor dem Saugvorgang entfernen.
Besonders für einen Tierhaushalt ist das smarte Gerät von eufy geeignet. Durch seinen täglichen Einsatz und die Einstellung von Reinigungsplänen kann jederzeit für eine Grundsauberkeit im Haushalt gesorgt werden. Wer es dann noch intensiver gereinigt haben möchte, sollte zwischendurch auch mal zum Handstaubsauger greifen. Das günstige eufy-Modell ist ansonsten eine gute Hilfe im Alltag und wird einfachen Ansprüchen gerecht. Man muss sich keine Gedanken mehr um die tägliche Reinigung machen – das übernimmt der eufy RoboVac 30C von ganz alleine. Wer das Gerät dann noch mit seinem Smart Home verknüpfen möchte, kann zudem eine Steuerung über Amazon Alexa umsetzen.