Ecovacs DEEBOT T10 Turbo getestet – Mittelklasse schnuppert an der Oberklasse

Sollte man den Ecovacs T10 Turbo kaufen? Pro und Kontra

Ecovacs erneuert seine Mittelklasse-Roboter und steckt zahlreiche Oberklasse-Features in die Saug- und Wischroboter samt Reinigungsstationen. Die neue T10 Reihe gilt als Nachfolger der T9-Reihe und besitzt einen ausdauernden Akku, hohe Saugkraft und kommt mit hohen Türschwellen bis 20mm klar und besitzt den Sprachassistent Yiko. Wir haben den T10 Turbo freundlicherweise von Ecovacs zur Verfügung gestellt bekommen und ihn ausprobiert.

Der T10 Turbo legt seinen Fokus klar aufs Wischen. Er besitzt zwei rotierende Wischmopps, die bis zu 6 Newton Druck nach unten ausüben können. Zudem kommt er mit einer Reinigungsstation, die dem Roboter das Wasser absaugen und zuführen kann sowie die Pads schleudertrocknen kann. Doppelseitige Bürsten sowie eine schwimmeng gelagerte Hauptbürste sorgen hier für ein ideales Reinigungserlebnis. Mit einer UVP von 1.099€ liegt er hier bereits im Oberklasse-Bereich. Gerade in der Zeit des Black Friday diese Woche ist er jedoch bereits ab 799€ erhältlich!

Die neue Ecovacs DEEBOT T10 Familie – Welche Reinigungsart darf es denn bitte sein?

Die T10 Familie von Ecovacs bietet für jeden das Passende. Während der T10 als Basismodell ohne Station gilt ist der T10 Plus mit einer Entleerungsstation (T10 Plus) erhältlich. Beide sind mit dem Oszillierenden Reinigungssystem OZMO Pro 3.0 ausgestattet.

Zusätzlich gibt es den T10 Turbo mit dem OZMO Turbo 2.0 Rotationswischsystem und einer automatischen Selbstreinigungsstation.

Das heißt, wenn man eher einen Saugroboter sucht, der auch mal wischen kann ist der T10 Plus die perfekte Wahl. Legt man den Fokus aufs Wischen, sollte man zum T10 Turbo greifen. Hier rotieren zwei Wischaufsätze mit 180 Umdrehungen pro Minute.

Möchte man eine Station haben, die Absaugen und zusätzlich beide Wassertanks versorgt, muss man zur X1-Reihe greifen.

Ecovacs DEEBOT T10 Turbo Unboxing: Ausgepackt und gleich ausprobiert

Der Ecovacs T10 Turbo selbst ist ganz in weiß gehalten. Die Oberfläche haftet mittels Magneten und ist leicht abzunehmen. Gut möglich, dass Ecovacs hier später auch mal wechselbare “Faceplates” anbietet. Während das Jacob Jensen Design lediglich Oberklasse-Geräten wie dem X1 OMNI oder dem Luftreiniger Airbot Z1 übergestülpt wird, findet man hier das gewohnt cleane Ecovacs-Design.

Der Lieferumfang ist bei ECOVACS erfahrungsgemäß aufs Wesentliche konzentriert. So auch beim 362 x 362 x 103,5 mm großen T10 Turbo. Das große Paket enthält ein kleineres Paket, welches den Saugroboter, die zwei Wischmopps, zwei Seitenbürsten und ein Reinigungswerkzeug samt Anleitung beinhaltet. Die Seitenbürsten sowie Wischmopps werden einfach am Roboter angesteckt. Die Wischmopps werden hier via Magnet gehalten. An der Vorderseite des Saugroboters befindet sich die 960p-HD-Kamera mit Nachtsichtsensor, welche mittels AIVI 3D Hindernisse erkennen und umfahren kann. Auch eine Einsicht auf die Kamera ist via App möglich. An der Oberseite befindet sich der LiDAR-Sensorturm sowie hinter der Abdeckung ein Ein- und Ausschalter, eine WiFi-LED sowie der 400 ml fassende Staubbehälter.

Im restlichen großen Paket befindet sich die 445 x 400 x 437 mm große Reinigungsstation. In dieser befinden sich der 4 Liter fassende Frischwassertank samt gleich großem Schmutzwassertank. Zudem befindet sich in der Mitte zwischen den beiden Wasserbehälter eine Reinigungsbürste zum Reinigen dieser Tanks. Die Station kann den Roboter rückwärts eingeparkt aufladen, während die Wischpads gereinigt und via Heißluft getrocknet werden sowie Schmutzwasser abgepumpt wird.

Hier noch einmal der komplette Lieferumfang des Ecovacs DEEBOT T10 Turbo:

• 1x ECOVACS DEEBOT T10 Turbo
• 1x Reinigungsstation
• 2x Seitenbürsten
• 2x Wischtücher
• 1x Reinigungswerkzeug

Der Ecovacs DEEBOT T10 Turbo von allen Seiten beleuchtet:

Die TURBO Reinigungsstation

Die 44,5 x 40,0 x 43,7 cm große und ca. 11,3 kg schwere Reinigungsstation sorgt für saubere und vor allem auch trockene Wischtücher. Ein Trocknungsmodul ist selbst bei Oberklasse-Saugrobotern wie dem Roborock S7 MaxV Ultra nur optional an Board.

Die Wischtücher werden automatisch mit sauberem Wasser ausgewaschen und mittels Heißluft getrocknet. Einzig der Staubbehälter wird nicht über die Station abgesaugt. Hier muss man den Roboter selbst in regelmäßigen Abständen entleeren. Die Trocknung erfolgt sehr leise und ist kaum wahrnehmbar. Sie erfolgt stets nach einer kompletten Reinigungsfahrt. Dadurch bilden sich keine unangenehmen Gerüche oder Stockflecken an den Mopps. Die Dauer der Trocknung ist via App einstellbar auf zwei, drei oder vier Stunden.

Dadurch sollte man also idealerweise gröbere Schmutzpartikel bereits beseitigt haben oder einen reinen Saugroboter vor dem Wischen fahren lassen, wenn man den Staubbehälter des T10 Turbo nicht so oft leeren möchte.

Frisch- und Schmutzwassertank sollten regelmäßig gefüllt bzw. entleert werden. Hierüber wird man natürlich direkt via App informiert.

Der Roboter fährt immer rückwärts in die Station. Dies hat zum Vorteil, dass so die Wischtücher gereinigt und getrocknet werden können und der Roboter gleichzeitig geladen wird, ohne ewige Ein- und Ausparkorgien wie beispielsweise beim Roborock S7 Pro Ultra tätigen zu müssen. Sicherheitsbewusste Überwachungsskeptiker haben hier natürlich den Nachteil, dass die Kamera sichtbar in den Raum zeigt und nicht in der Station verschwindet.

Die Ecovacs TURBO Reinigungsstation von allen Seiten beleuchtet:

Technischer Überblick zum Ecovacs DEEBOT T10 Turbo

3000 Pa Saugkraft sind zwar heutzutage im Gegensatz zu den 5000 Pa des Ecovacs DEEBOT X1 OMNI keine Oberklasse mehr, reichen aber aus um spätestens nach einer zweiten Überfahrt den Schmutz nahezu vollends zu beseitigen.

Ein LiDAR-Sensor zur Navigation und Raumvermessung gehört bei Ecovacs-Saugrobotern inzwischen ja ohnehin zum Standard ebenso wie ein ToF-Sensor (Time of Flight) zur Messung seitlicher Abstände.

Mit dem ausdauernden 5200 mAh großen Akku sind bis zu 150 Minuten Reinigung am Stück möglich. Damit eignet er sich auch perfekt für Einfamilienhäuser und kann auch problemlos auf mehreren Stockwerken verwendet werden.

Die AIVI 3.0 (Artificial Intelligence & Visual Interpretation) KI-Technologie kann 18 Arten von Objekten wie Möbel, Bodenbeläge, Schuhe und Kabel erkennen. Durch die 960p-HD-Kamera mit Nachtsichtsensor funktioniert dies auch Nachts. Der Erfassungsbereich liegt hier bei 148,3°. Ist die Kamera aktiv, informiert einen der T10 TURBO via Sprachnachricht und eine Kontrollleuchte neben dem Objektiv ist aktiv. Dadurch erhielt Ecovacs in Sachen Datenschutz und Datensicherheit vom TÜV Rheinland eine Zertifizierung.

Die Kreuzsensoren links und rechts bleiben jedoch exklusiv dem X1 OMNI überlassen, wodurch dieser Objekte noch etwas besser erkennen kann als der T10 Plus.

Reinigungsergebnisse: Saugen

Durch die Schnellkartierung ist der T10 Turbo sehr schnell startklar. Innerhalb kürzester Zeit befährt der Roboter sämtliche Räume und scannt diese erst einmal ohne zu reinigen. So lassen sich schnell eventuelle Sperrzonen hinterlegen und eine Reinigungsreihenfolge der Räume festlegen, bevor der Roboter zum ersten Mal los legt.

Die Saugleistung ist mit 3000 Pa ausreichend hoch, um durch die beiden Seitenbürsten sowie die freigelagerte Bodenbürste bei der ersten Überfahrt ca. 95% der verteilten Papierschnipsel, Zucker und Reiskörner zu beseitigen. Nach einer zweiten Überfahrt ist dann auch der Rest vollständig aufgesaugt.

Durch den LiDAR-Sensor und die AIVI 3.0 Technologie navigiert der T10 Turbo schnell, strukturiert und ohne Hindernisse oder Wände anzufahren durch die Wohnung.

Reinigungsergebnisse: Wischen

Mit 180 Umdrehungen pro Minute stellen die leistungsstarken Wischaufsätze eine gründliche Reinigung sicher, die ausreichende Feuchte aber keine Nässe oder Schlieren auf dem Boden hinterlässt. Die Wassermenge und auch die Schrubb-Intensität lässt sich über die App einstellen. Anschließend wird das Wasser über vier Öffnungen verteilt.

In unseren Augen kam jedoch beispielsweise der Ecovacs DEEBOT T9 AIVI mit seinem vibrierenden Wischsystem OZMO Pro noch etwas besser mit fest eingetrockneten Flüssigkeitsflecken klar. Vielleicht sollte man an dieser Stelle doch zum T10 Plus greifen, welcher die gleiche Wischtechnologie nochmals etwas verbessert besitzt. Das ist schade, da ja der T10 Plus die Reinigungsstation besitzt.

Teppiche muss man direkt in der App vermerken. Der T10 Turbo besitzt keine Möglichkeit, die Wischmopps anzuheben, um so auch direkt Teppiche befahren zu können.

Die App: Ecovacs Home

Die Ecovacs Home App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Sie besitzt neben 3D-Kartierung, Mehrfachkartierung, Saugintensität und Wassermengen-Abgabe sämtliche Features, die in einer modernen Saugroboter-App vorhanden sein sollte.

So lässt sich der hauseigene YIKO-Sprachassistent aktivieren, wodurch sich der Saugroboter auch ohne Alexa oder Google Home mittels Sprache bedienen lassen kann.

Zudem lässt sich einstellen, ob der Roboter einmal oder zweimal reinigen soll sowie die Saugkraft in vier Stufen (Leise, Standard, Maximal, Maximal+) und der Wischmodus in zwei Stufen (Standard, Tief) justieren. Auch die Möglichkeit, nur zu wischen besteht.

Unter dem Punkt “Intelligente Reinigung” kann man die Nässe des Wischpads in drei Stufen (Niedrig, Normal, Hoch) sowie das Reinigungsinterval (Tief, Täglich, Effizient) und die Heißluft-Trocknungszeit (zwei, drei oder vier Stunden) regulieren.

Wiederaufnahme der Reinigung sowie Saugkraftverstärkung auf Teppichen beherrscht der T10 Turbo selbstverständlich ebenso wie ein Reinigungsprotokoll sowie eine Verbrauchsmaterialübersicht. Sämtliche Funktionen lassen sich via App einsehen.

Über den Videomanager bekommt man Zugriff auf die Kamera und kann den Roboter wie ein ferngesteuertes Auto durch die Wohnung navigieren oder einen Sprachanruf sowie Foto- und Videoaufnahmen tätigen.

Mit dem aktuellen Update wurden wieder einige Kleinigkeiten verbessert. So gibt es nun Laborfunktionen, die Techniken im Beta-Status aktivieren können. Beim T10 Turbo kann man hier zwischen der strategischen Partikelentfernung oder der strategischen Haustierkotvermeidung wählen. Es lässt sich immer nur eine dieser beiden Funktionen aktivieren. Bei der strategischen Partikelentfernung reinigt der DEEBOT grobe Schmutzpartikel strategisch. Das vermeidet ein Wegschleudern durch die Seitenbürsten. Bei der Haustierkotvermeidung erkennt der Roboter Haustierkot automatisch und versucht, diese zu vermeiden.

Auch die 3D-Karte wurde weiter verbessert. Auf ihr sind nun auch Möbel für Katzenbesitzer wie eine Katzentoilette oder ein Futterspender platzierbar. Zudem können hier auch für einzelne Räume verschiedene Bodenbeläge festgelegt werden.

Bei der Karte können die einzelnen Räume leider nur nach Vorgaben und nicht manuell benannt werden.

Fazit zum Ecovacs DEEBOT T10 Turbo – Entspannt reinigen lassen!

Der T10 Turbo überzeugt vor allem in der Saugleistung und ist zufriedenstellend in der Wischleistung. Die zwei rotierenden Mopps üben ausreichend Druck auf den Boden aus, um frischen Schmutz zu beseitigen. Das machen sie auch besser als Saugroboter mit hinterherziehendem Wischtuch. Mit etwas gröberen und eingetrockneten Schmutz werden jedoch mehrere Überfahrten benötigt. Hier sind oszillierende Wischtücher etwas intensiver reinigend. Bei Teppichböden besitzt er ein kleines Manko: Die starren Wischmopps! Wären diese noch Hochfahrbar, könnte der T10 Turbo die gesamte Wohnung inklusive Teppich reinigen, ohne bei einer Wischfahrt Teppiche auszusparen. Sieht man davon ab, ist der T10 Turbo sehr hochwertig verarbeitet, navigiert extrem schnell und zielsicher und benötigt wenig Wartung. Zudem hat er viele moderne Features wie Hindernisvermeidungs-Kamera, Sprachsteuerung und 3D-Kartierung an Board. Erwischt man ein gutes Angebot um 800€, erhält man einen sehr guten Saugroboter mit Reinigungsstation, die für diese Preisklasse zudem noch die Wischmopps trocknen kann.