Wie steuerst Du Dein Smart Home? Wenn du von kleinen “Spielereien” wie den Philips Hue-Lampen genug hast und ein System für die Automation Deines gesamten Haushalts suchst, sind Geräte von FIBARO einen Blick wert. Wir vergleichen für Dich das Home Center 2 und das Home Center Lite, die beide mit Z-Wave-Geräten kompatibel sind – aber welches ist besser?
Gewinner? Gibt es nicht!
Vorweg wollen wir gleich festhalten, dass wir hier keinen Sieger küren werden. Home Center 2 und Home Center Lite sprechen unterschiedliche Käuferschichten an, was sich in Größe, Funktionen, Design und natürlich auch im Preis widerspiegelt. Wir werden aber ausführlich zeigen, welche Unterschiede es gibt und Dir so hoffentlich zu einer richtigen Kaufentscheidung verhelfen können – denn sonst kaufst du in wenigen Monaten gleich wieder ein neues System.
FIBAROs Home Center-Varianten
Das Home Center 2 hingegen macht mit seinem robusten Metallrahmen in gebürstetem Aluminium einen hochwertigeren, aber für mehr als 400 Euro auch wesentlich teureren Eindruck. Insgesamt ist das Gerät etwas größer und schwerer, außerdem fehlt eine doch recht wichtige Besonderheit: die Möglichkeit, Audiosignale zu verarbeiten. Du kannst also nicht mit dem Gerät bzw. den verbundenen Z-Wave-Geräten sprechen – ein Nachteil, wenn Du häufig auf Sprachsteuerung angewiesen bist oder Dich einfach daran gewöhnt hast. In besonderen Anwendungsfällen (Klingelanlagen beispielsweise)
Klären wir jetzt noch einmal kurz die Hardware, die im Gehäuse der beiden Geräte steckt: Home Center 2 ist mit einer 1,6 GHz schnellen Intel Atom-CPU ausgestattet, dazu gibt es 1 GB RAM und eine 2 GB große Festplatte. Die Lite-Variante holt Dir nur einen 720 MHz schnellen Cortex A8 ins Haus. Was das in der Praxis bedeutet? Beim Multitasking bzw. Zugriff durch mehrere Nutzer gleichzeitig wird Home Center 2 schneller reagieren. Für größere Haushalte ist das von Bedeutung, alleine wirst Du den Unterschied wahrscheinlich nicht bemerken.
Unterschiede beider Systeme in der Praxis
LUA Skript – Ja oder Nein?
Wichtiger könnte der Verzicht auf Support für die Skriptsprache LUA sein. Falls Du Dich zufällig gut mit Technik oder der Games Welt auskennst, hast du von LUA eventuell schon einmal gehört, da auch hier einige Spiele diese Sprache für Modifikationen durch den Nutzer verwenden. Im Home Center 2 kannst Du Dir eigene LUA-Skripte schreiben (ein wenig Einarbeitungszeit ist notwendig, um Syntax und Befehle zu verstehen), mit denen Du dann die Möglichkeit bekommst, selbst Funktionen zu programmieren. Klingt auf den ersten Blick vielleicht kompliziert, ist aber gar nicht so schwer. Hierzu findest Du viele hilfreiche Tipps und Anregungen in unserem Magazin und kannst Dich bei Fragen in unserem Forum mit anderen Usern austauschen.
Eine (kleinere) Möglichkeit für die Einbindung anderer Geräte auch ohne LUA-Code gibt es übrigens auch im Home Center Lite: Durch Virtual Devices importierst Du Geräte, die keine Z-Wave-Unterstützung bieten, aber sehr wohl eigene APIs mitbringen. Damit steuerst Du dann diverse Geräte von der Klimaanlage über ein Internetradio und LED-Streifen bis hin zu XBMC-Playern (bzw. Kodi). Auch das Home Center 2 beherrscht dies natürlich, so flexibel wie LUA-Code ist diese Lösung aber nicht.
Übrigens: Sowohl das Home Center 2 als auch Lite kannst Du über eine App mit Deinem Smartphone (iOS oder Android) bedienen. Hierfür richtest Du vorher alles über Deinen PC ein und kannst danach ohne Probleme Befehle über die App steuern, wie beispielsweise das Licht an- und auszuschalten. Die im Alltag wesentlichen Dinge sind also tatsächlich die Sprachsteuerung sowie
“Ach, das wird schon nicht so wichtig sein…”
Die Notwendigkeit, einzelne Möglichkeiten einzuschätzen, ist ein häufiger Fehler, den nicht nur Anfänger machen. Dass Du eine Sprachsteuerung nicht unbedingt brauchst, sofern du gesunde Hände hast, verstehen wir. Bei den LUA-Skripten wird aber deutlich, welche Möglichkeiten im Home Center 2 stecken. Du möchtest Lüfter im Badezimmer per Skript steuern? Geht. Du willst den Batteriestand angeschlossener Geräte erfahren? Möglich. Mit der Fritz!Box kommunizieren? Smartphones aus der Entfernung anpingen? Rollos nur bis 25 % schließen und nicht vollständig? Alles kein Problem. Die Liste ließe sich sehr weit fortsetzen. Mit anderen Worten: Das Home Center 2 ist das Rundum-Sorglos-Paket. In Zukunft wirst Du Dich wahrscheinlich häufig fragen, “ob man nicht vielleicht diese eine Sache so regeln könnte, dass…”. Und die Antwort wird meistens lauten: ja. Aber eben nur, wenn Du das Home Center 2 besitzt.
Was kaufe ich?
Zum Schluss können wir sagen, dass sowohl dem Home Center 2 als auch dem Home Center Lite eine Kaufempfehlung zugesprochen werden können. Die Lite-Edition ist im Vergleich zum Home Center 2 günstiger. Auch hier kannst Du alle Z-Wave-Geräte anschließen sowie steuern und wirst in der Praxis keine Probleme haben. Die Heizung lässt sich an- und ausschalten, die Lampen kontrollieren, Schlösser verwalten: alles ohne Probleme. Wenn Du damit glücklich bist und einfach keine Lust auf “Bastelarbeiten” hast, bist Du mit dem Home Center Lite gut beraten.
Wie schon gesagt, einen Sieger gibt es nicht. Man muss für sich selbst entscheiden, welche Funktionen einem am wichtigsten sind. Was wir aber sagen können, ist, dass man mit dem Home Center 2 langfristig gesehen besser bedient ist, da man hier eine vollwertige Version mit allen Funktionen bekommt. Vor allem, wenn Dir Sprachsteuerung und LUA-Skripte etwas bedeuten, solltest Du zu dieser Version greifen. Es ist zukunftssicher und leistungsfähiger, da sich neue Funktionen recht einfach einprogrammieren lassen. Gleichzeitig solltest Du aber etwas Geduld mitbringen, da längst nicht alles auf Anhieb funktionieren wird. Der Preis für das Home Center 2 ist auf den ersten Blick zwar teurer, wird sich jedoch langfristig gesehen mehr rentieren, da es flexibler ist. Besser einmal etwas tiefer in die Tasche greifen und dafür vollständig ausgestattet zu sein, als nach kurzer Zeit einen neuen Kauf starten zu müssen!
Sobald Du Dich für eine Zentrale entschieden hast, könnten auch die zusätzlichen Kosten für Dich von Relevanz sein, die durch die Komponenten entstehen können. Schau’ Dir dafür einfach unser nächstes Video an aus unserer Videoreihe und erfahre alles rund um die Kosten für ein Smart Home. Danach kann es dann auch endlich losgehen mit dem Einrichten der Zentrale sowie allen weiteren Schritten.