Zigma Spark im Test: Überzeugt der Saugroboter mit Wisch-Funktion, LDS Navigation und Echtzeit-Karte?
Seit 2016 arbeitet Zigma daran, Haushaltsgeräte mit dem Internet zu verbinden. Mit dem Zigma Spark ist es dem Hersteller gelungen, einen smarten Saugroboter auf den Markt zu bringen. Wir durften den Roboter für Euch testen. Hier folgen die Testergebnisse.
Ralf
In den letzten Monaten hat Zigma erste eigene Saugroboter-Modelle auf den Markt gebracht. Dazu gehört neben dem Modell Seeker auch der noch besser ausgestattete Zigma Spark. Dieser Saugroboter ist noch nicht lange verfügbar und wurde schon jetzt vielfach verkauft. Im Netz sind Nutzer von dem smarten Roboter mit zusätzlicher Wisch-Option begeistert. Wir haben uns den Zigma Spark näher angeschaut und für Euch getestet. Kann der Saugroboter allgemeinen Ansprüchen gerecht werden? Wie gut ist das Saug- und Wischergebnis? Hier kommen unsere Einschätzungen.
Angaben vom Hersteller
Für 379,99 Euro ist der Zigma Spark durchaus erschwinglich und gesellt sich zu preisgünstigen Modellen anderer Saugroboter-Hersteller. Das Besondere am Zigma-Roboter ist dabei vor allem die mögliche Kartenspeicherung sowie Festlegung von Sperrbereichen und virtuellen Wänden. Bei diesen Features handelt es sich nicht um Standard-Funktionen im Vergleich zu anderen Saugrobotern in diesem Preissegment. Zu den weiteren Funktionen des Saugroboters zählt ein Lasernavigationssystem, über das der Roboter eine Echtzeit-Karte der Wohnung erstellen kann. Dabei kombiniert der Roboter einen Laserradar mit einem Gyroskop und kann entsprechend die Bodenreinigung planen. Außerdem können Nutzer mit dem zusätzlichen Wassertank für ein gleichzeitiges Wischen und Saugen sorgen. Eine Steuerung findet manuell über eine mitgelieferte Fernbedienung oder per App statt.
Zigma Spark
Saugkraft
1500 Pa
Abmessung
33,5 x 33 x 9 cm
Gewicht
ca. 2,8 kg
Leistung
32 W
Geräuschlevel
98 dB
Kapazität Staubbehälter
600 ml
Kapazität Wassertank
300 ml
Inhalt & Einrichtung
Im Lieferumfang des Zigma Spark enthalten ist neben dem Roboter eine dazugehörige Ladestation inklusive Ladekabel. Dieses ist nicht innerhalb der Ladestation verstaubar. Überschüssiges Kabel kann man stattdessen zur Seite festbinden. Ebenfalls mit ausgeliefert wird eine Fernbedienung zur manuellen Steuerung des Saugroboters, eine Reinigungsbürste, eine Bedienungsanleitung sowie Ersatzmaterialien in Form von einem zusätzlichen Filter und zwei Seitenbürsten. Weitere Ersatzmaterialien können zeitnah online nachbestellt werden.
Der Zigma Spark kann zusätzlich wischen. Bis vergangenen Monat musste man dafür noch den Wassertank separat bestellen. Mittlerweile ist dieser ebenfalls mit im Lieferumfang enthalten.
Info zum Ladevorgang
Am Gerät selbst befindet sich ein zusätzlicher Anschluss, um das Gerät direkt aufzuladen. Die Ladestation muss also nicht zwingend verwendet werden – ihr Einsatz ist aber sinnvoller. Erst damit kann der Roboter automatisch zur Ladestation zurückkehren.
App-Einrichtung erfolgt problemlos
Ist der Roboter ausgepackt und aufgeladen, kann man diesen mit der dazugehörigen Zigma App verbinden. Diese steht für iOS– und Android-Geräte zum Download bereit. Nach erfolgreicher Installation legt man ein separates Konto über die App an, erlaubt u.a. einen Zugriff auf den Standort und verbindet den Roboter anschließend mit dem hauseigenen WLAN. Anschließend kann eine Steuerung des Zigma-Saugroboters über die App stattfinden. Innerhalb der Bedienungsanleitung sind alle Installationsschritte aufgezeigt – man kommt aber auch ohne aus. Eine Einrichtung ist selbsterklärend.
Zunächst empfiehlt es sich, innerhalb der Einstellungen die Lautstärkeregelung von Sprachausgaben anzupassen. Diese ist anfangs recht laut eingestellt. Eine Ausgabe findet bei unterschiedlichen Aktionen statt. Hier sind verschiedene Sprachpakete – auch Deutsch – wählbar.
Zu den weiteren Einstellungmöglichkeiten gehört die Erstellung von Automatisierungen nach unterschiedlichen Tages- und Uhrzeiten, an denen der Roboter beispielsweise reinigen oder zur Ladestation fahren soll. Dieses Feature ist besonders hilfreich, wenn man den Roboter bei eigener Abwesenheit saugen lässt.
Manuelle Steuerung
Neben einer App-Steuerung kann man zudem die mitgelieferte Fernbedienung für eine manuelle Bedienung des Zigma Spark verwenden. Dafür ist keine WLAN-Verbindung notwendig. Umsetzbar sind folgende Funktionen: Starten eines Saugvorgangs, Einstellung der 3 Reinigungsstufen, eine Punktreinigung, Zurückfahren zur Ladestation sowie eine manuelle Richtungsangabe.
App-Features ermöglichen flexiblen Einsatz
Die Möglichkeiten zur Steuerung des Zigma Spark über die App sind vielfältig und erlauben verschiedenste Funktionen. Die App ist teilweise etwas langsam, die einzelnen Funktionen konnten während unseres Tests aber durchaus überzeugen und haben weitestgehend problemlos funktioniert.
Zunächst kann man den Roboter einem spezifischen Raum zuordnen und somit für verschiedenen Räume im Nachgang unterschiedliche Reinigungskarten erstellen. Eine separate Raumeinteilung innerhalb einer Karte ist derzeit noch nicht gegeben. Außerdem ist die Festlegung von Sperrbereichen in Form von einem ganzen “Gebiet” oder virtuellen Wänden möglich. Für besonders verschmutze Bereiche stehen sogenannte “Reinraumzonen” zur Verfügung. Diese kann man manuell über die App erstellen und so für eine Reinigung individueller Bereiche sorgen. Über die Einstellung “Haltepunkt-Sweep” kann der Roboter eine bisher nicht abgeschlossene Reinigung fortsetzen, sobald dieser erneut gestartet wird. Dies ist besonders praktisch, um beispielsweise Einstellungen während einer Reinigung vorzunehmen oder den Zigma Spark zwischendurch aufzuladen. Ist diese Einstellung deaktiviert, beginnt der Saugroboter bei erneutem Start auch wieder mit einer vollständig neuen Reinigung.
Die Reinigungsleistung – sowohl beim Saugen als auch Wischen – lässt sich separat während eines Reinigungsvorgangs anpassen. Hier stehen jeweils drei verschiedene Reinigungsstufen bereit. Außerdem zeichnet die App nicht nur den gereinigten Bereich und die dafür benötigte Zeit auf, sondern gibt zudem den Akkustand in Prozent an. Nutzer können auch im Nachgang unterschiedliche Reinigungsvorgänge überprüfen und sich den Verlauf in der App anzeigen lassen.
Während eines Reinigungsvorgangs erstellt der Zigma-Roboter durch das integrierte Lasernavigationssystem eine Echtzeit-Karte, die in der App angezeigt wird. Über die ist es möglich, nicht nur den Reinigungsverlauf einzusehen, sondern auch den Standort des Roboters sowie bereits erfolgte Fortschritte. Aktuell ist es noch nicht möglich, dass die Karte dauerhaft gespeichert wird. Bedeutet, dass der Roboter eine neue Karte erstellt, sobald dieser beispielsweise umgesetzt wird. Ein entsprechendes Update zur dauerhaften Kartenspeicherung soll nachgeliefert werden.
Unterhaltsames Zusatz-Feature
Sprachausgaben gibt der Roboter bei unterschiedlichen Aktionen wieder. Diese kann man in der App auch selbst aufnehmen und so für eine individuelle Wiedergabe sorgen – ganz nach dem eigenen Geschmack.
Die Einrichtung des Saugroboters war schnell und einfach abgeschlossen. Auch die App lässt sich problemlos bedienen und stellt verschiedene hilfreiche Funktionen bereit. Die eigentliche Saug-Funktion betreffend konnten wir positive Ergebnisse notieren. Während eines Reinigungsvorgangs saugt das Zigma-Gerät nicht in einem Chaosprinzip, sondern fährt zunächst den Rand des zu reinigenden Zimmers ab und setzt danach einen Reinigung in Form von Bahnen durch. Dadurch bleibt keine Stelle im Raum aus, der Boden wird effektiv gereinigt. Aussparungen gibt es teilweise nur in den Ecken, die der Roboter aufgrund seiner runden Bauweise nicht immer optimal erreichen kann. Durch seine zwei Seitenbürsten fegt er groben Schmutz und Staub zuverlässig weg und saugt diesen anschließend auf.
Der Roboter verfügt neben einem Sensor zur Höhenmessung zudem über unterschiedliche Sensoren, die ein Herabstürzen von Treppen verhindern soll. Die Sensoren optimieren die Saug-Funktion – erst dadurch kann der Saugroboter auch unter Gegenstände wie Sofas gelangen und macht vor Treppen Halt. Ein “Festfahren” des Roboters fand durch die einzelnen Sensoren zur Erkennung von Gegenständen nicht statt. Teilweise werden einzelne Gegenstände etwas härter angefahren – beschädigt wurde in unserem Test aber nichts. Allgemein ist es empfehlenswert, den Boden frei zu halten, um dem Roboter eine optimale Reinigungsumgebung zu hinterlassen. Auch eine Reinigung von Teppichen ist möglich. Unseren hellen Kurzflorteppich konnte der Zigma Spark ohne Probleme saugen. Allgemein gibt der Hersteller eine maximale Höhe von 1,5 cm an, die der Roboter überwinden kann. Demnach fährt das Gerät auch über niedrige Türleisten.
Zusatzinfo: Teppiche
Helle Teppiche sollen deutlich besser erkannt werden als dunkle. Bei dunklen Modellen kann es sein, dass der Saugroboter eine Fehlermeldung ausgibt und eine Reinigung nicht stattfinden kann. Dies sollte man bei einer Kaufentscheidung bedenken.
Einstellbar sind während einer Reinigung drei verschiedene Saugstufen. Standardmäßig ist die zweite Stufe eingestellt: hohe Reinigungsstufe. Wählbar ist zudem eine minimale und eine maximale Stufe. Diese unterscheiden sich deutlich in ihrer Lautstärke. Auch die Saugleistung differenziert sich durch ihre unterschiedliche Effektivität. Dabei ist die standardmäßige Saugstufe (Stufe 2) durchaus für den alltäglichen Gebrauch empfehlenswert. Das Reinigungsergebnis konnte damit überzeugen.
Härtetest bestanden
Der Zigma Spark saugt zuverlässig mit einer Saugkraft von 1500 Pa groben Schmutz – darunter kleine und auch größere Partikel – weg. Unseren Härtetest konnte er überzeugend bestehen (mit Saugstufe 2: Standard). Dafür haben wir den Roboter drei unterschiedliche Materialien aufsaugen lassen: Papierschnipsel, Zucker und Reis. Nach dem Saugvorgang blieben keine Papierschnipsel mehr übrig. Reiskörner lagen nur noch vereinzelt auf dem Boden – Zucker war teilweise noch sichtbar. Dieses Reinigungsergebnis kann mit anderen Saugroboter-Modellen von externen Herstellern mithalten. Führt man eine weitere Reinigung (oder mehrfache Reinigungen) des Bereiches durch und wählt die stärkste Saugstufe, kann der Zigma-Roboter auch noch die übriggebliebenen Materialien des Härtetests entfernen.
Energiebedarf
Insgesamt reinigt der Roboter etwa einen Quadratmeter innerhalb der Wohnung pro Minute (Saugstufe 2: Standard). Dabei liegt der Energiebedarf bei ähnlichen Werten wie anderen Saugroboter-Modellen. Bedeutet, dass der Stand-by-Bedarf etwa doppelt so groß ist wie der Energiebedarf (in unserem Beispiel bei einer täglichen Reinigung einer 70 qm Wohnung).
Unser Fazit zur Saug-Funktion: Der Zigma Spark kann bei der Saugleistung deutlich mit vergleichbaren Modelle aus seiner Preisklasse mithalten. Unterschiedliche Saugstufen ermöglichen die Reinigung verschiedener verschmutzter Bereiche und die Variation von Lautstärke bei Ab- oder Anwesenheit des Nutzers im Raum. Besonders überzeugt hat uns seine zuverlässige Navigation während des Reinigungsvorgangs und die Möglichkeit, Sperrbereiche zu erstellen, die der Roboter nicht saugen soll. Die Saug-Funktion lässt kaum einen Wunsch offen.
Zusätzlich zur Saug-Funktion verfügt der Zigma Spark über die Möglichkeit, den Boden zu wischen. Dafür liefert der Hersteller einen zusätzlichen Wassertank aus. Besonders hilfreich hat sich hierbei der Aufbau des Wassertanks herausgestellt. Dieser verfügt über einen zusätzlichen Staubbehälter, sodass der Saugroboter während des Wischens gleichzeitig den Boden saugt. Für die Nutzung lässt sich der Wassertank über eine Öffnung an der Oberseite mit Wasser (ohne Reinigungsmittel) befüllen. Eine Entleerung findet im Nachgang ebenfalls über diese Öffnung statt. Hier ist es empfehlenswert, den Wassertank anschließend geöffnet trocknen zu lassen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Durch den Aufbau des Tanks bleibt etwas Restwasser im Behälter übrig. Der Staub wird an der Unterseite über den integrierten Staubbehälter entleert. Das funktioniert schnell und einfach. Auch die Anbringung des Mehrweg-Wischtuchs stellt keinen großen Arbeitsaufwand dar und ist selbsterklärend.
Während des Wischvorgangs fällt zunächst auf, dass die Lautstärke wesentlich leiser ist als die reine Saugfunktion. Festlegbar sind hier erneut drei verschiedene Reinigungsstufen – allerdings nur für den Wisch-Modus. Die Saugleistung ist nicht einstellbar. Für das Wischen kann man die Wasserabgabe per App bestimmen – von wenig Wasserausgabe bis hin zu viel. Dies hat einwandfrei funktioniert und der Boden war unterschiedlich feucht (oberflächlich) gewischt. Gleichzeitig konnte loser Schmutz weggesaugt werden. Als besonders praktisch erwiesen hat sich eine zusätzliche Wisch-Funktion: Innerhalb der App ist das “Y-förmige Wischen” aktivierbar (“Fein wischen”). Dadurch wischt der Zigma Spark den Boden noch gründlicher und fährt diesen Y-förmig durch eine Vor- und Rückwärtsbewegung ab. Natürlich kann der Roboter den Boden auch ohne diese Funktion normal wischen (Bahnenreinigung).
Das Wisch-Ergebnis war weitestgehend zufriedenstellend. Oberflächlicher Schmutz wurde beseitigt. Gegen festsitzende Verklebungen oder hartnäckigen Schmutz kommt das Gerät nicht an – dafür sollte man selbst noch einmal zum standardmäßigen Wischmopp greifen.
Zigma Spark verspricht nicht umsonst hilfreiche Funktionen
Der Zigma Spark konnte uns größtenteils überzeugen. Seine Funktionen in der App ermöglichen einen flexiblen Einsatz des Saugroboters im Alltag und eine Entlastung für den Nutzer. Die Navigation funktionierte einwandfrei, eine Erstellung der Echtzeit-Karte der Wohnung stellte keine Probleme dar. Versetzt man den Roboter oder ändert sich etwas an der Umgebung, wird die Karte neu erstellt. Für noch mehr Einsatzmöglichkeiten und Flexibilität würde eine dauerhafte Kartenspeicherfunktion sorgen. Diese soll laut Hersteller in Kürze folgen. Dazu gehört auch eine Kartenspeicherfunktion für mehrere Stockwerke.
Besonders das Saug-Ergebnis konnte uns während des Tests überzeugen. Staub und Schmutz wurde effektiv entfernt. Die Wisch-Funktion ist ein nettes Extra, ersetzt aber keinen handelsüblichen Wischmopp. Demnach ist der Saugroboter für tägliche Reinigungen und oberflächliche Verschmutzungen geeignet. Wer viel Wert auf eine individuelle und flexible Steuerung per App legt, kann sich für den Zigma Spark entscheiden. Auch gegen Tierhaare kommt das Gerät an und bietet zudem eine mögliche Sprachsteuerung über Amazon Alexa oder den Google Assistant. Sein automatisches Andocken an die Ladestation sorgt dafür, dass der Roboter selbstständig für eine Reinigung der Wohnung sorgen kann. Als Nutzer muss man kaum größere Anstrengungen – neben der Reinigung des Geräts – aufwenden.
Mit dem Zigma Spark wird ein Saugroboter angeboten, der für seine Preisklasse für überzeugende Ergebnisse sorgt. Es ist kein reines Einsteigermodell mehr – stattdessen sorgen die vorhandenen Funktionen für weitestgehend smarte Funktionen.
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