Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Amazon-Mitarbeiter die Gespräche zwischen Kunden und Alexa abhören. Vergangene Woche drehte sich zudem alles um die Speicherung von Sprachaufzeichnungen. Auch Google scheint dieses Vorgehen bei Home-Lautsprechern sowie dem Google Assistant umzusetzen. Audioaufnahmen werden gespeichert und transkribiert. Dies geht aus einem Bericht des Rundfunksenders VRT hervor.
Audioaufnahmen legen Identität der Nutzer offen
Dem belgischen Sender wurden von einem Informanten intime Mitschnitte zugespielt, die offenlegen, dass Google ohne das Wissen der Nutzer Gespräche aufzeichnet. Dabei handelt es sich um mehr als 1000 Aufnahmen mit intimen Details, die eine Identifizierung der Nutzer möglich macht. Grund für die Speicherung sei das Ziel der Qualitätsverbesserung. Mitarbeiter werden speziell damit beauftragt, die Daten zu transkribieren.
Schockierenderweise fanden sich in den Audiodateien nicht nur Aufzeichnungen wieder, bei denen das Aktivierungswort “OK Google” genannt wurde. Teilweise zeichnet Google sogar Gespräche ohne die bewusste Aktivierung des Google Assistants auf. Das soll vor allem daran liegen, dass der Sprachassistent manchmal fälschlicherweise seinen Namen versteht. Erst dadurch entstehen Aufnahmen, die eigentlicht privat bleiben sollten – und nicht in die Hände von Google gehören. Bei insgesamt 153 Aufnahmen der 1000 Mitschnitte war dies der Fall. Eine Stellungnahme von Google zu der Thematik gab es bisher nicht.