In dieser Woche wurde bekanntgegeben, dass sich der Marktführer Amazon das noch junge Startup “Ring” einverleibt hat. Somit hat Amazon Zugriff auf Türklingeln und Sicherheitskameras für den Smart Home – Bereich. Das Unternehmen kann das eigene Portfolio damit nachhaltig erweitern und verbessern. Das Startup Ring ist somit das zweite Unternehmen mit ähnlichem Portfolio, welches von Amazon innerhalb der letzten drei Monate aufgekauft wurde.
Ring – ehemals als Doorbot bekannt
Das kleine Startup Ring ist bereits seit fünf Jahren auf dem Markt aktiv und wurde unter dem damaligen Namen Doorbot vor allem durch einen Auftritt in der Fernsehserie Shark Tank bekannt. Zum damaligen Zeitpunkt wurde das Unternehmen allerdings von keinem der “Haie” unterstützt. Der Gründer James Siminoff war dennoch vom eigenen Produkt mehr als überzeugt und hat es geschafft, sich schnell am Markt zu etablieren. In der jüngsten Finanzierungsrunde wurde das Unternehmen Ring mit knapp einer Milliarde Dollar bewertet. Welchen Preis Amazon für das Unternehmen letztendlich gezahlt hat, ist jedoch noch nicht bekannt. Allerdings gilt die Übernahme von Ring als die zweitgrößte Übernahme von Amazon überhaupt. Die größte Übernahme bei Amazon war die Bio-Supermarktkette Whole Foods im Jahr 2017, für welche Amazon ungefähr 13,5 Milliarden Dollar ausgeben musste.
Mehr Knowhow oder weniger Konkurrenz
Die Übernahme von Ring war bereits die zweite Firmenübernahme in einem sehr kleinen Segment, welches von Amazon selber betrieben wird. Aus diesem Grund rätseln die Analysten, ob Amazon vor allem am technischen Knowhow gelegen ist, oder ob es nur darum geht, unliebsame Konkurrenten auszuschalten. Denn – zumindest in den USA – hat der Händler Amazon seit Herbst 2017 eine eigene Heimsicherheitskamera im Sortiment. Das Unternehmen bietet dort mit der Kombination aus vernetztem Türschloss und Kamera neue Lösungen für die Paketanlieferungen an. Es ist gut möglich, dass Amazon seine Angebote in diesem Bereich deutlich ausweiten und verbessern möchte.
Auch eine Integration der Systeme mit der Sprachassistentin Alexa sind in Zukunft durchaus denkbar. Schließlich hat das Unternehmen Ring diese Integration bereits bei einigen Produkten erfolgreich durchgeführt. So sind seit dem Sommer des letzten Jahres einige Produkte von Ring sowohl mit Echo Show als auch mit Amazon Alexa kompatibel. Amazon könnte somit sowohl die eigene Marktposition stärken als auch die Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb des Smart Home deutlich ausbauen.