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Testbericht zum Roborock S5 Max: Wie gut ist der neue Saugroboter mit überarbeiteter Wisch-Funktion?

Wir testen den neuen Saug- & Wischroboter von Roborock. Dieser hat eine verbesserte Wisch-Funktion erhalten. Kann uns der neue Roborock S5 Max überzeugen?

Roborock hat vor Kurzem einen neuen Saugroboter mit Wisch-Funktion auf den Markt gebracht. Der Roborock S5 Max soll das aktuelle Spitzenmodell des chinesischen Herstellers sein und einige Verbesserungen zu Vorgängermodellen erhalten haben. Dazu gehört nicht nur ein größerer Wassertank, sondern u.a. individuellere Einstellungen zur Wisch-Funktion. Wir haben den neuen Roboter für Euch getestet und schauen, ob der S5 Max überzeugen kann.

Neuer Saugroboter hat Verbesserungen erhalten

Der neue Saug- & Wischroboter von Roborock ist bei AliExpress erhältlich und soll nach der aktuellen Einführungsphase mit einigen Rabattaktionen 549 Euro kosten. Damit reiht er sich ins Mittelpreissegment zu Vorgängern wie den Roborock S6 ein. Ausgestattet mit einem doppelt so großen Wassertank soll der neue Roboter durch bessere Saug- und Wischergebnisse überzeugen. Ein Nachfüllen des Wassertanks ist entsprechend nicht mehr so oft notwendig – nun können auch größere Flächen sofort gereinigt werden. Dank einer präzisen Wasserkontrolle über die dazugehörige App können Nutzer individuell festlegen, welcher Raum wie stark gewischt werden soll. Beschädigungen an unterschiedlichen Bodentypen kann somit entgegengewirkt werden. Außerdem verfügt der S5 Max über eine Navigations-Funktion zum Vermessen der Wohnung. Räume lassen sich individuell reinigen; Sperrzonen zum Abtrennen von Bereichen festlegen. Mit 2000 Pa und 58 W Leistung startet der neue Roborock Saugroboter in den Smart-Home-Markt. Doch hält der Roboter auch, was er verspricht? Hier kommen unsere Testergebnisse.

Einrichtung und Installation

Beim Auspacken des neuen Roborock Roboters fällt zunächst auf: der Lieferumfang ist übersichtlich gehalten. Mit dabei ist neben dem Saugroboter eine Ladestation mit dazugehörigem Ladekabel, eine feuchtigkeitsbeständige Schutzmatte für die Nutzung der Wisch-Funktion, ein Mehrweg-Wischtuch und die dazugehörige Befestigungsplatte.

Positiv ist hier zunächst, dass der Umwelt zuliebe keine Einweg-Wischtücher vorhanden sind. Dafür ist das Wischtuch waschbar und austauschbar. Generell gibt es Ersatzmaterialien bei AliExpress nachzukaufen. Die Ladestation ist deutlich kompakter als bei Vorgängermodellen, benötigt daher weniger Platz. Allerdings ist dafür das Ladekabel nicht in dem Ladedock verstaubar und lässt sich daher nur mit einem mitgelieferten Klettband möglichst klein zusammenbinden, um nicht im Weg herumzuliegen. Die feuchtigkeitsbeständige Schutzmatte könnte durchaus hochwertiger verarbeitet sein, erfüllt aber ihren Zweck.

Unkomplizierte App-Einrichtung

Um den Roborock Saugroboter flexibel verwenden und auf die meisten Funktionen zurückgreifen zu können, benötigt man die dazugehörige App. Hier können Nutzer zwischen zwei verschiedenen Apps wählen: der Xiaomi Home App oder der Roborock App.

Info

Derzeit unterstützt die Xiaomi Home App den S5 Max noch nicht. Sobald dies der Fall ist, geben wir Euch Bescheid. Daher haben wir für unseren Test ausschließlich die Roborock App (für iOS oder Android) verwendet.

Die Einrichtung hat problemlos funktioniert. Zunächst legt man sich, falls noch nicht vorhanden, ein Konto über die App an. Anschließend kann man den Saugroboter hinzufügen. Dafür muss Bluetooth, WLAN und die Standorterkennung auf dem Smartphone aktiviert sein – andernfalls funktioniert dieser Schritt nicht!

Wurde der Roboter zur App hinzugefügt, bestätigt man noch die Nutzungsbedingungen und schon kann man den Roboter verwenden.

App-Funktionen bieten viele Steuerungsmöglichkeiten

Innerhalb der App stehen verschiedenste Funktionen bereit. Zu Beginn empfiehlt es sich, innerhalb der Staubsaugereinstellungen den Kartenspeichermodus (Beta) zu aktivieren. Erst dann bietet die App noch mehr Funktionen an. Dazu gehört auch das Kartieren der Wohnung, das Festlegen von Sperrbereichen und die individuelle Reinigung einzelner Räume. Festlegbar ist zudem ein Teppichmodus, der die Saugkraft erhöht, sobald der Roboter über einen Teppich fährt, und ein DND-Modus, um den Roboter zu spezifischen Zeiten “ruhig” zu stellen. Sprachausgaben werden dann genauso wenig wiedergegeben wie eine Reinigung durchgeführt.

Zu den weiteren Funktionen zählt die Einstellung von Reinigungsplänen in spezifischen Zimmern, die Einstellung der Roboterstimme sowie -lautstärke und die Reinigung einzelner Zonen im Zuhause. Für die Roboterstimme (Sprachausgaben) steht bereits das deutsche Sprachpaket bereit. Ab Werk sind diese noch in Englisch eingestellt. Auch einzelne Reinigungsmodi sind über die App festlegbar sowie eine separate Einstellung zur Wasserabgabe während der Wisch-Funktion. Darauf gehen wir später noch näher ein. Außerdem gibt die App detaillierte Hinweise zum Reinigungsverlauf, zeigt den aktuellen Akkustand an sowie eine Skizze der Wohnung inklusive der letzten Reinigungfläche und -dauer. Erstellte Skizzen der Wohnung sind im Nachhinein wiederherstellbar. Insgesamt kann man auf die letzten zwei erstellten Karten (neben der aktuellen) zurückgreifen.

Allgemein hat die App-Nutzung überzeugt. Hier werden dem Nutzer viele hilfreiche Funktionen geboten, die für eine einfache und vor allem komfortable Reinigung sorgen. Die App scheint derzeit noch überarbeitet zu werden. Teilweise gibt es noch einzelne Elemente, die in chinesischen Schriftzeichen angezeigt werden. Die Nutzungsweise ist dadurch aber bisher nicht eingeschränkt gewesen, das Meiste ist selbsterklärend und gut erkennbar.

Info: Roboter ohne App verwenden

Wer sich gegen eine App-Nutzung entscheidet, kann den Roborock S5 Max ebenfalls in seinem Zuhause verwenden und diesen manuell über die am Gerät angebrachten Tasten steuern. Die Nutzung ist dabei aber eingeschränkt. Hier lässt sich der Roboter ein- und ausschalten, eine Reinigung starten oder pausieren und der Roboter zum Ladedock zurückschicken.

Überzeugender erster Einsatz in der Wohnung

Sperrbereiche einrichten: No-Mop-Zone (lila), allgemeiner Sperrbereich (rot)

Bei seinem ersten Saugdurchgang durch die Wohnung erstellt der S5 Max eine detaillgetreue Karte der gesamten Fläche. Dabei fällt auf, dass die Sensoren zuverlässig arbeiten und der Roboter Gegenstände entsprechend schnell erkennt, nicht stecken bleibt und auch Treppenabsätze umfährt. Ein “Anfahren” von Gegenständen findet nur in seltenen Fällen statt. Der Bumper verhindert gekonnt, dass etwas zu Bruch geht oder beschädigt wird. Die Skizzierung der Wohnung funktioniert problemlos.

Nach Erstellung der Karte der Wohnung ist diese über die App in Räume einteilbar (solange der Kartenspeichermodus aktviert ist). Dadurch ist nicht nur eine Reinigung von unterschiedlichen Räumen zu verschiedenen Zeiten möglich, auch die Funktion der Sperrbereiche stellt eine sinnvolle Funktion dar. Man kann entweder Bereiche durch eine virtuelle Wand abtrennen oder eine komplette Sperrzone festlegen. Dabei sind nicht nur Sperrbereiche fürs Saugen festlegbar, sondern auch separate No-Mop-Zonen, in denen der Roboter nicht Wischen darf.

Exkurs: Energiebedarf

Der Energiebedarf des Roborock S5 Max ist vergleichbar mit anderen Saugroboter-Modellen (auch anderen Roborock-Geräten). Der Stand-by-Bedarf ist dabei ungefähr doppelt so groß wie der Energiebedarf (bei einer täglichen Reinigung einer 70 qm Wohnung; Stromverbrauch von etwa 100 W). Allgemein liegt der Energiebedarf etwas über den Angaben des Herstellers, bei einer theoretischen Reinigungszeit von etwa 160 Minuten (Herstellerangaben 180 Minuten). Die geringe Differenz kann an unterschiedlichen Testbedingungen liegen.

Roborock S5 Max saugt effektiv & zuverlässig

Die App-Steuerung hat uns bereits überzeugt, doch wie sieht es mit dem Saug-Ergebnis aus? Auch hier kann der S5 Max mit seinen Vorgängern mithalten. Grober Staub und Schmutz entfernt das Gerät zuverlässig, der Boden ist nach der Reinigung sauber. Aussparungen gibt es kaum. Aufgrund seiner runden Bauweise kommt der Roboter nicht bis in alle Ecken, entfernt dennoch den Großteil des Schmutzes auf der gesamten zu reinigenden Fläche. Für den Alltag erweist sich der Roboter damit als hilfreiche Entlastung zum Handstaubsauger.

Sogar Teppiche (in unserem Fall Kurzflor) kann das Gerät problemlos reinigen. Dank seiner speziellen Technologie zur Erkennung von Teppichbelägen erhöht der S5 Max dabei seine Saugkraft – Schmutz in den Fasern des Teppichs saugt der Roboter so noch effektiver auf.

Während eines Saugvorgangs lassen sich die unterschiedlichen Reinigungsmodi verändern. Zur Auswahl stehen 4 Modi (innerhalb der derzeitigen Version der Roborock-App):

Die einzelnen Modi unterscheiden sich in ihrer Lautstärke und demnach auch Saugkraft. Besonders effektiv sind die Modi “Turbo” und “MAX”, aber auch wesentlich lauter als der Modus “Leise”. Letzterer ist deutlich angenehmer und lässt sich gut verwenden, wenn man sich selbst im Raum befindet – ohne dabei groß abgelenkt zu sein. Ansonsten empfiehlt es sich, die stärkeren Modi zu verwenden, vor allem, wenn man selbst nicht im Raum ist. Gerade dafür eignen sich Saugroboter besonders gut, beispielsweise für eine Steuerung von unterwegs aus. Ebenfalls hilfreich: Man kann den Saug-Modus auch vollständig deaktivieren und somit den Roboter beispielsweise nur Wischen lassen.

Auch unseren Härtetest hat der neue Roborock Saugroboter (im Reinigungsmodus “Balance”) bestanden. Für diesen speziellen Test kamen drei verschiedene Materialien zum Einsatz: Papierschnipsel, Reiskörner und Zucker. Auf dem Boden verteilt kann man mithilfe einer Zonenreinigung den Bereich säubern lassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nach der Reinigung blieben keine Papierschnipsel mehr übrig. Auch der Zucker war verschwunden. Reiskörner lagen noch vereinzelt auf dem Boden – teilweise hat die Seitenbürste diese zu einer anderen Stelle verschoben. Sorgt man für eine zweite Reinigung des Bereichs, sind auch die restlichen Überbleibsel verschwunden.

Info

Wir haben bereits andere Saugroboter-Modelle von Roboter getestet und diesen Härtetest durchgeführt. Wenn Euch interessiert, wie dort das Ergebnis ausgefallen ist, könnt Ihr Euch den Test zum Roborock S6 oder Roborock S4 durchlesen.

Unser Fazit zum Saug-Ergebnis: Leichte Verschmutzungen reinigt der Roborock S5 Max auf Anhieb, es bleibt kein Schmutz übrig. Bei stärker verschmutzten Bereichen kann man den Sauger die Stellen ggf. mehrfach reinigen lassen und sich für einen Reinigungsmodus mit hoher Saugkraft (Turbo oder MAX) entscheiden. Auch hier ist das Ergebnis nach der Reinigung zufriedenstellend. Der S5 Max erledigt seine Arbeit so wie es sein sollte.

Wisch-Funktion individuell nutzbar

Eine Besonderheit des Roborock S5 Max ist seine zusätzliche Wisch-Funktion. Im Gegensatz zu Vorgängermodellen verfügt der neue Roboter über einen wesentlich größeren Wassertank (280 ml Fassungsvermögen). Dies ist besonders praktisch bei großen Wohnungen und Flächen. Hier hat während unseres Tests die flexible Verwendung der Wisch-Funktion überzeugt.

Nach Anbringung des Wisch-Moduls lassen sich innerhalb der App genauere Einstellung dazu vornehmen. Nutzer können individuell die Wassermenge für das Wischen festlegen. Hier kann man zwischen drei Einstellungen wählen. Die Wisch-Funktion ist auch deaktivierbar – dann wird kein weiteres Wasser aus dem Wasserbehälter ausgegeben. Beispielsweise kann man so Bereiche nur Saugen, Saugen und Wischen oder auch nur Wischen lassen. Die verschiedenen Wisch-Modi sind über die weiteren Einstellungen auch für einzelne Zimmer festlegbar. Dabei kann man für jedes Zimmer eine separate Saugstufe sowie eine Wasservolumeneinstellung auswählen, demnach auf die Begebenheiten jedes einzelnen Zimmers und des Bodens eingehen. Sollen bestimmte Bereiche gar nicht gewischt oder gesaugt werden, stehen hierfür erneut die Sperrbereiche bereit. Nutzer können speziell für die Wisch-Funktion No-Mop-Zonen festlegen, die der Roboter während des Wisch-Vorgangs auslässt.

Die genannten Funktionen sorgen für eine flexible und individuelle Reinigung der gesamten Wohnung. Die Wisch-Funktion hat unsere Erwartungen erfüllt. Auch das Wisch-Ergebnis kann sich sehen lassen. Je nach Einstellung ist der Boden mehr oder weniger feucht gewischt. Oberflächlicher Dreck ist nicht mehr vorhanden.

Anmerkung

Anbringen und Befüllen lässt sich der Wasserbehälter problemlos. Auch das Wisch-Modul ist schnell montiert. Nach dem Wisch-Vorgang ist das Mehrweg-Wischtuch schnell per Hand gesäubert. Einzig die Entleerung des Wasserbehälters funktioniert nicht vollständig. Hier bleibt immer ein wenig Restwasser im Behälter. Es ist empfehlenswert, den Wasserbehälter geöffnet an der Luft trocknen zu lassen, damit kein Schimmel entsteht.

Einfache Reinigung dank hilfreicher App-Funktion

Damit man auch lange etwas vom neuen Roborock Saug- & Wischroboter hat, sollte man diesen regelmäßig reinigen. Hierzu gehört nicht nur die Entleerung des Saug- und Wasserbehälters sowie die Säuberung des Wischtuchs, sondern auch weitere Maßnahmen zur Instandhaltung. Dafür bietet der Hersteller innerhalb der App ein besonderes Feature an, welches einen groben Überblick über die Zubehörteile schafft.

Die App gibt ungefähre Angaben zur nächsten Wartung der Sensoren, Reinigungsbürste oder auch des Filters. Den Filter kann man gelegentlich auswaschen und nach dem Trocknen wieder einsetzen. Auch die Reinigungsbürste lässt sich einfach aus der Halterung an der Unterseite des Roboters herausnehmen und beispielsweise verknotete Haare innerhalb der Bürste entfernen.

Fazit – Roborock S5 Max überzeugt durch Verbesserungen

Der Test des neuen Roborock Saug- & Wischroboters hat gezeigt, dass dieser durchaus mit Vorgängermodellen des Herstellers mithalten kann. Viel mehr noch – die überarbeite Wisch-Funktion bietet einen deutlichen Zugewinn für Käufer. Nutzer können nun nicht nur eine größere Fläche in einem Reinigungsdurchgang säubern lassen, auch die Einstellungsmöglichkeiten wurden überarbeitet. Unterschiedliche Bodenbeläge lassen sich individuell mit unterschiedlicher Wasserabgabe wischen. Räume können sogar flexibel nur gesaugt oder gewischt werden. Alles ist über die App einstellbar.

Die Saugkraft des Roborock Roboters hat uns ebenfalls überzeugt. Schmutz wurde zuverlässig entfernt. Bei stark verschmutzten Bereichen sollte man den Roboter ggf. mehrfach die entsprechende Stellen reinigen lassen. Auch die App-Steuerung stellt hilfreiche Features bereit. Die Sensoren am Roboter funktionieren problemlos und sogar eine Teppich-Reinigung sowie Sprachsteuerung des Saugroboters ist möglich.

Für uns steht fest: Der Roborock S5 Max verdient eine klare Weiterempfehlung. Der Hersteller hat bezüglich der Verbesserungen des neuen Roboters nicht zu viel versprochen. Während unseres Tests hat der S5 Max durchaus überzeugen können. Der Roboter eignet sich für Haushalte, in denen täglich gewischt und gesaugt werden soll. Auch mit Tier- und Kinderhaushalten kommt das Modell zurecht.

Tipp

Wer sich für einen reinen Saugroboter ohne Wisch-Funktion interessiert, für den dürfte der Roborock S4 eine gute und preisgünstigere Option sein.
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